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Isotretinoin: Wie man schwere Akne und trockene Haut in den Griff bekommt

Was ist Akne und warum entsteht sie?

Akne ist eine entzündliche Hauterkrankung, von der etwa 85 % aller Jugendlichen betroffen sind.

Akne basiert auf einer übermäßigen Talgproduktion, der sogenannten Hyperseborrhoe, die zu einer Verstopfung der Talgdrüse und zur Bildung von Mitessern führt. In der Folge vermehrt sich das auf der Hautoberfläche lebende Bakterium Cutibacterium acnes in der verstopften Talgdrüse und verursacht so eine übersteigerte Immunreaktion und eine Entzündung.

Die sichtbare Symptome

Akne wird je nach Auftreten und Menge von nicht entzündlichen Läsionen (Komedonen) und entzündlichen Läsionen (Papeln, Pusteln, Knötchen) in leichte, mittelschwere und schwere Akne eingeteilt.

  • Komedonen: Unreinheiten, die aus Talg und abgestorbenen Hautschüppchen bestehen. Man unterscheidet zwischen offenen Komedonen (schwarze Mitesser oder Blackheads), die durch die Oxidation des Talgs an der Luft eine charakteristische dunkle Färbung haben, und geschlossenen Komedonen (geschlossene Mitesser oder Whiteheads).
  • Papeln und Pusteln: Entzündliche Läsionen, die größer sind als die Mitesser. Im Vergleich zu den Papeln sind Pusteln mit Eiter gefüllt.
  • Knötchen: Tiefe entzündliche Läsionen, die größer sind als Papeln und Pusteln.

 

Die verschiedenen Aknegrade: leicht, mittelschwer und schwer

  • Leichte Akne: Mitesser und wenige entzündete Pickel
  • Mittelschwere Akne: Papeln und Pusteln, mit wenigen Knötchen
  • Schwere Akne: tiefe Knötchen, die sich miteinander verbinden und so eine Acne conglobata bilden können

Die Läsionen können Narben, Hyperpigmentierung und erythematöse Aknemale hinterlassen.

Isotretinoin: eine wirksame Behandlung bei schwerer Akne

Der Wirkstoff Isotretinoin (auch 13-cis-Retinsäure) ist ein vom Vitamin A abgeleitetes Retinoid, das vor allem bei schweren Formen von Akne eingesetzt wird.

Durch seinen Wirkmechanismus reduziert es die Talgproduktion und begrenzt die übermäßige Keratinisierung der Haut; es beeinflusst damit zwei der Hauptauslöser von Akne. Die Behandlung mit Isotretinoin muss jedoch unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, da es zu erheblichen Nebenwirkungen kommen kann, darunter:

  • Teratogenität (Risiko während Schwangerschaft und Stillzeit)
  • Trockene Haut, Schleimhäute, Lippen und Augen
  • Andere Symptome, wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen und Appetitlosigkeit

 

Hauttrockenheit durch Isotretinoin: Was tun?

Hauttrockenheit ist eine der häufigsten Nebenwirkungen von Isotretinoin.

Manche Akne-Patienten betrachten die entstehende Hauttrockenheit als positives Zeichen und bringen sie mit einer Milderung der Seborrhoe in Verbindung. In Wirklichkeit handelt es sich aber unabhängig von der Störung der Talgdrüsen um eine zusätzliche Veränderung des Hautgleichgewichts.

Tatsache ist, dass ein Akne-Betroffener schon vor der pharmakologischen Behandlung trockene Haut haben kann. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Akne durch eine Störung der Hautbarriere mit Veränderungen der Epidermislipide und einem Anstieg des TEWL (transepidermaler Wasserverlust) gekennzeichnet ist – ähnlich wie bei Erkrankungen wie atopischer Dermatitis und Psoriasis.

Unabhängig davon, ob die Hauttrockenheit bereits vorhanden war oder durch die Behandlung von Isotretinoin hervorgerufen wird, führt sie zu einer Verschlimmerung der Symptome und dem Gefühl, dass die Haut spannt und zu Schuppung neigt.

Um den Erfolg der Akne-Behandlung zu unterstützen, ist es daher notwendig, die Trockenheit der Haut zu reduzieren und die auftretenden Nebenwirkungen mit dem Arzt zu besprechen, damit dieser die Therapie entsprechend anpassen kann.

Die wichtige Rolle der richtigen Reinigung und dermokosmetischen Pflege

Man kann einiges tun, um das Austrocknen der Haut zu reduzieren und ihre Symptome zu mildern.

  • Sanfte und nicht zu häufige Hautreinigung: Verwenden Sie einen sanften, aber wirksamen Reinigungsschaum, der wenige Tenside enthält, und vermeiden Sie zu häufiges Waschen, das die Haut noch mehr austrocknen und reizen könnte, was wiederum die Seborrhoe verschlimmern würde.
  • Richtiges Abtrocknen: Tupfen Sie das Gesicht mit sauberen Handtüchern sanft trocken, ohne zu reiben.
  • Dermokosmetische Pflege: Verwenden Sie ein leichtes, für die Haut mit Akne angenehmes Gel oder Cremegel, das folgende Aktivstoffe enthält: 
    • Azelainsäure und Niacinamid, die gegen Akne wirken.
    • Barriere-Lipide wie Ceramide, Cholesterin und Fettsäuren zum Wiederaufbau der Hautbarriere.
    • Allantoin oder Aktivstoffe mit feuchtigkeitsspendender Wirkung zur sofortigen Linderung der Haut.

 

Wenden Sie sich am besten an Ihren Arzt und/oder Apotheker, der Ihnen die für Ihren Hautzustand am besten geeigneten dermokosmetischen Produkte empfehlen kann.

Die genannten Informationen stellen keinen ärztlichen Rat dar. Sie dienen nur der Veranschaulichung und ersetzen nicht die Einschätzung eines Experten.