Die Haut ist das Organ, das die Zeichen des Älterwerdens am deutlichsten manifestiert. Tatsächlich kommt es mit den Jahren zu:
- Falten,
- Spannkraft- und Elastizitätsverlust,
- Veränderungen des Hauttons, der fahler wird.
Die Gründe hierfür sind Veränderungen in den Hautschichten (Epidermis, Dermis und Hypodermis), die sowohl von unserer biologischen Uhr als auch von exogenen Faktoren (Exposom) abhängen, denen die Haut ständig ausgesetzt ist.
Die Veränderungen der Hautschichten mit den Jahren
Im Laufe der Jahre verlieren die Hautschichten ihre Funktionalität: In der Dermis wird weniger Kollagen und Elastin produziert und in der Hypodermis nimmt die Fettschicht ab, was zum Verlust an Spannkraft und Volumen führt.
Die Epidermis, die für die Hautbarrierefunktion verantwortlich ist, verliert ihre Integrität. Die Folgen sind:
- Ausdünnung der obersten Hautschicht, der Hornzellschicht,
- Verlangsamte Zellerneuerung der Keratinozyten,
- Rückgang der Melanozyten – der Zellen, die die Haut vor UV-Strahlen schützen,
- Verminderte Aktivität der Talg- und Schweißdrüsen,
- Verringerung der Aktivität der Langerhans-Zellen, die vor Hautinfektionen schützen.
Typische Hautprobleme im Alter
Bei Frauen sind die Hautveränderungen deutlicher zu sehen, was auf den sinkenden Östrogenspiegel in den Wechseljahren und die im Vergleich zu Männern dünnere Haut zurückzuführen ist.
Diese Veränderungen begünstigen bestimmte Hautprobleme, unter anderem:
- Eine langsamere Wundheilung, mit dem Risiko von Infektionen,
- Ein höheres Risiko für Neoplasien, wie aktinische Keratosen,
- Eine verminderte Barrierefunktion der Haut, die zu starker Hauttrockenheit führt.
Hauttrockenheit und Juckreiz
Die Verlangsamung der Zellerneuerung führt zu einer geschwächten Hautschutzbarriere und somit zu Hauttrockenheit und Juckreiz.
Hauttrockenheit, die sogenannte Xerose, geht oftmals mit Juckreiz einher, der sehr störend und einschränkend sein kann. Es kann zu wunden Hautstellen kommen, die nur schwer heilen und sogar chronisch werden und/oder sich entzünden können. Die Folge ist ein Teufelskreis, der bei einer gealterten, empfindlichen Haut nur schwer zu durchbrechen ist.
Juckreiz kann allerdings auch andere Ursachen haben, wie:
- Einnahme einiger Arzneimittel (topische Kortikosteroide, Statine, Diuretika usw.),
- Zu trockene Raumluft,
- Nährstoffmangel,
- Falsche Hygiene,
- Diabetes, vor allem bei Hauttrockenheit an den unteren Gliedmaßen.
Druckverletzungen und Dekubitus
Bettlägerige Senioren neigen verstärkt zu Dekubitus, d. h. zu Hautgeschwüren, die durch den Druck entstehen, den ihr Körper auf lokale Stellen über zu lange Zeit ausübt.
Dekubitus wird in vier Schweregrade eingeteilt. Dabei reichen die Symptome von einer leichten Veränderung der Farbe und Beschaffenheit der Haut an einer Stelle bis hin zur Bildung von sehr tiefen Verletzungen, die auch die tiefen Hautschichten betreffen. Zuweilen treten diese Druckverletzungen als Folge einer Inkontinenz-assoziierten Dermatitis auf, die nicht angemessen behandelt wurde.
Tipps zur Hautpflege bei älteren Menschen
Angesichts der möglichen Hautprobleme ist es verständlich, dass die Haut älterer Menschen eine besondere Aufmerksamkeit und eine angemessene Pflege benötigt. Hierzu zählen:
- Eine ausgewogene Hygiene mit sanften Reinigungsprodukten, die nicht oder nur leicht schaumbildend sind, oder mit speziellen hautschonenden Produkten, die besonders bei Bettlägerigen hilfreich sind, weil sie nicht abgewaschen werden müssen,
- Rückfettende und rückfeuchtende Pflegecremes mit Epidermislipiden, Ceramide, Cholesterin und Fettsäuren, um die Hautbarriere zu stärken,
- Produkte ohne Duftstoffe, Alkohol und Konservierungsstoffen, um das Allergierisiko zu verringern.
Kurzum: Die Haut im Alter benötigt eine besondere Pflege. Mit der richtigen Hygiene und der Verwendung spezieller Produkte ist es möglich, den Herausforderungen der Hautalterung zu begegnen, damit die Haut auf Dauer gesund und widerstandsfähig bleibt.
Fragen Sie unsere Experten. Sie können Ihnen konkrete Tipps für Ihre Haut geben.