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Beschwerden im Intimbereich: was Frauen bei Dermatitis im Genitalbereich tun können

Viele Frauen leiden, unabhängig von ihrem Alter, unter Beschwerden im Intimbereich wie Jucken, Brennen oder Trockenheit. Diese können mit hormonellen Veränderungen, Infektionen, aber auch mit Hauterkrankungen in Verbindung gebracht werden. Schauen wir uns diese Ursachen mal genauer an.

Der Hormonspiegel in den Wechseljahren

Die Wechseljahre sind aus hormoneller Sicht eine ganz besondere Lebensphase. Tatsächlich sehen sich viele Frauen in dieser Zeit besonders lästigen Symptomen ausgesetzt.
Dazu gehört auch die Scheidentrockenheit, die unter einen umfassenderen Begriff fällt: vaginale Atrophie.
Die vaginale Atrophie hängt mit dem sinkenden Östrogenspiegel zusammen, der eine Schwächung und Verdünnung der Vaginalschleimhaut zur Folge hat.

Im Gegensatz zu den anderen Symptomen der Wechseljahre bessert sich die Scheidentrockenheit nicht mit der Zeit. Daher ist es wichtig, offen mit dem Arzt darüber zu sprechen, um die am besten geeignete Behandlung zu bestimmen.
Der erste Ansatz ist in der Regel eine Lokaltherapie. Sollte aber keine Besserung eintreten und weiterhin ein starkes Unwohlsein bestehen, wird zumeist eine Hormontherapie empfohlen.

Scheidentrockenheit im gebärfähigen Alter

Auch jungen Frauen können unter Scheidentrockenheit leiden.
Oft hängt dies mit der Einnahme von Arzneimitteln, wie die Antibabypille, oder Krankheiten wie Diabetes zusammen. Zu den möglichen Auslösern zählt aber auch Stress.

Je nach Ausmaß der Symptome beeinträchtigt Scheidentrockenheit die Lebensqualität mehr oder weniger stark.
Oft geht sie mit Schmerzen und Brennen im gesamten Genitalbereich einher.
Zudem kann sie auch zu Einschränkungen bei alltäglichen Aktivitäten wie Radfahren oder Spazierengehen führen.

Dermatitis im Genitalbereich der Frau

Beschwerden im Intimbereich, wie Brennen, Juckreiz und Trockenheit können auch Symptome von Hauterkrankungen sein, die vorwiegend den Genitalbereich betreffen. Ein Beispiel hierfür ist der Lichen sclerosus.

Die gleichen Beschwerden treten auch bei Psoriasis und der atopischen Dermatitis auf, die oft schwer zu diagnostizieren sind, weil ihre charakteristischen Merkmale in diesem Körperbereich fehlen können.

Überdies kann das klinische Bild dieser Erkrankungen durch das gleichzeitige Auftreten sowohl einer irritativen als auch einer allergischen Kontaktdermatitis erschwert werden.
Eine Kontaktdermatitis im Genitalbereich kann durch Reizstoffe oder Faktoren ausgelöst werden, auf die die betroffene Person bereits empfindlich reagiert:
- Reinigungsprodukte und Cremes für den Intimbereich,
- Waschmittel-Tenside, die als Rückstände auf der Unterwäsche zurückbleiben,
- zuweilen sogar bestimmte Textilien.

Wie man Brennen im Intimbereich vorbeugen kann

Unabhängig davon, ob eine Kontaktdermatitis vorliegt oder nicht, sollten alle, die an diesen Beschwerden leiden, ihre Wäsche mit speziell formulierten Produkten waschen und allergenfreie Dermokosmetika verwenden, um ihr vorzubeugen.

Darüber hinaus ist wichtig, auf eine gute Intimhygiene zu achten und Reinigungsprodukte zu verwenden, die speziell für den Genitalbereich formuliert und auf seinen pH-Wert abgestimmt sind.
Zu vermeiden sind folglich Produkte, die aggressive, reizende oder allergiefördernde Stoffe enthalten.
Tatsächlich hilft der Schutz der Hautbarriere und der Vaginalschleimhaut, Reizungen im Intimbereich zu vermeiden und diese zu verringern, wenn sie bereits auftreten.

Wie werden Beschwerden im Intimbereich behandelt?

In erster Linie ist es wichtig, die Dermatitis im Genitalbereich nicht zu unterschätzen und einen Facharzt aufzusuchen, der eventuell ein Hautproblem ausschließen und daraufhin die am besten geeignete Behandlung bestimmen kann.

Durch die richtige Diagnose und Behandlung wird zudem verhindert, dass sich eine chronische Entzündung entwickeln kann.

Bei Hauttrockenheit eignen sich am besten dermokosmetische Pflegeprodukte, welche die Schleimhaut physiologisch schützen. Dabei handelt es sich um Cremes it Inhaltsstoffen, die auf der betroffenen Stelle einen lang anhaltenden Schutzfilm bilden, der die Wirksamkeit der Behandlung verstärkt.

Auf diese Weise wird die Schleimhaut vor äußeren Reizen – chemischer und physikalischer Art – geschützt und wird wieder ins Gleichgewicht gebracht.

Die genannten Informationen stellen keinen ärztlichen Rat dar. Sie dienen nur der Veranschaulichung und ersetzen nicht die Einschätzung eines Experten.

 

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Hinweis: Bitte beachten Sie, dass die bereitgestellten Informationen keinen ärztlichen Rat darstellen. Wenden Sie sich für eine professionelle Einschätzung daher gerne an eine Dermatologin oder einen Dermatologen.